ICE TD - die Traktionsanlage und die Dieselmotoren

Die Traktionsanlage im ICE TD


Jeder Wagen wird durch eine 560 kW starke Sechs-Zylinder-Cummins-Dieselmotor-Einheit angetrieben, die auf einem gemeinsamen Tragrahmen Unterflur angeordnet ist. Diese Einheit mit allen angeschlossenen Geräten nimmt ca. die Hälfte des Platzes Unterflur ein. Gummi-Metall-Elemente unterhalb des Fahrzeugbodens sorgen für eine geringe Körperschallübertragung.

Der Dieselmotor QSK-19 des weltweit größten unabhängigen Herstellers Cummins besitzt sechs Zylinder und ist wassergekühlt. Die Gesamtleistung des Triebzuges beträgt 2.240 kW. Die Verbrennungsluft wird durch einen Luftfilter im Schürzenbereich angesaugt. Diese Verbrennungsluft wird anschließend zum Ladeluft-/Luftkühler geführt, wo sie dann auch gleich in den Einlasskrümmer in die Einlassventilöffnungen des Motors gelangen. Der Motor erfüllt alle Abgasvorschriften nach Euro-2-Norm.

Jeder Antriebsanlage ist ein Kraftstoffbehälter mit einem Inhalt von 1.000 l (Verbrauch 0,5 l/Kilometer) zugeordnet. Dieser wird über seitliche Verschlussfüllstutzen befüllt. Zur genauen Befüllung des Tankes wurde eine analoge Füllstandsanzeige sowie ein Grenzwertgeber, der bei erreichen des maximalen Füllstandes den Betankungsvorgang beendet, angebracht.
Der Kraftstoff wird dann über dieselmotorinterne Kraftstoffpumpen über die Saugleitung, die Rückschlagklappe und den beiden Kraftstofffiltern der Einspritzanlage zugeführt. Über eine weitere externe Pumpe wird der Kraftstoff bei weniger als 5 ° Umgebungstemperatur einem Kraftstoffwärmetauscher zugeführt, der dann den Kraftstoff erhitzt. Ferner sorgt ein Thermostat für die Abkühlung des Dieselmotorkühlwassers, welches dann beim erreichen bestimmter Temperaturen durch einen Wasserkühler läuft. Der Dieselmotorkühl- und heizkreislauf ist durch ein Wasser-Frostschutz-Gemisch vor dem Einfrieren geschützt.

Die Steuerung der Dieselmotoren erfolgt über das Zentrale Steuergerät (ZSG), die Antriebssteuerung (ASG), den Fahrzeugbus (MVB), das Power Interface Modul (PIM) (als zentrale Schnittstelle zwischen Fahrzeugsteuerung und Dieselmotor) sowie das mikroprozessorgesteuerte Motormanagementsystem Cummins Celect-Electronic Control Modul (EMC).
Dieses Cummins Celect-ECM-Modul ist ein elektronisch gesteuertes Kraftstoffeinspritzungs-System, das den Kraftstoffverbrauch und die Schadstoffemissionen reduziert. Dies geschieht beispielsweise durch das Kontrollieren von Drehmomenten und der Geschwindigkeit.

Der Startvorgang kann nur über ein Display im Führerstand begonnen werden. Dabei setzt das ASG den Startbefehl um und übermittelt ihn über den MVB-Bus (an den auch das ZSG und das ASG angeschlossen sind) zum PIM, der das Anlass-Hilfsrelais ansteuert. Die erforderliche Drehzahl des Dieselmotors wird im PIM ermittelt und über einen CAN-Bus direkt zum ECM-Modul und anschließend an den Dieselmotor gleitet. Das PIM-Modul erhält die Daten über den MVB-Bus. Der Dieselmotor wird von ECM und PIM in seinen Betriebszuständen ständig überwacht und gesteuert. Die Diagnosedaten werden im ECM aufgenommen und über das PIM-Modul an die Bedieneinheit geleitet. Außerdem übermittelt das PIM auch Daten über den MVB-Bus an das zentrale Fahrzeugdiagnosesystem.