ICE TD - das Bremssystem

Bremssystem im ICE TD


Der ICE TD verfügt über drei Bremssysteme:

  • Generatorische Netzbremse in allen Triebdrehgestellen
  • Pneumatische Scheibenbremse an allen Drehgestellen
  • Elektrisch erregte Magnetschienenbremsen an allen Drehgestellen


Zusätzlich sind an fünf Radsätzen zehn Bremszylinder mit Federspeicher montiert. Die generatorische Netzbremse wird über elektrische Fahrmotoren, den Bremsteilern, den Bremswiderständen und dem Traktionswechselrichter realisiert. Die pneumatische Bremse wird über ein mehrlösiges Steuerventil gesteuert.


Die Bremsausrüstung der einzelnen Drehgestelle ist wie folgt:

605.0
DG 1:
Laufdrehgestell mit zwei Radscheibenbremsen pro Radsatz, Mg-Bremsen

DG 2: Triebdrehgestell mit einer Radscheibenbremse pro Radsatz

605.1 
DG 3:
Triebdrehgestell mit zwei Radscheibenbremsen pro Radsatz und Federspeicher auf dem ersten Radsatz, Mg-Bremsen

DG 4: Laufdrehgestell mit zwei Radscheibenbremsen pro Radsatz und Federspeicher auf beiden Radsätzen, Mg-Bremsen

605.2 
DG 5
: Laufdrehgestell mit je zwei Radscheibenbremsen pro Radsatz und Federspeicher auf beiden Radsätzen

DG 6: Triebdrehgestell mit einer Radscheibenbremse pro Radsatz

605.5
DG 7: Triebdrehgestell mit zwei Radscheibenbremsen pro Radsatz, Mg-Bremsen
DG 8: Laufdrehgestell mit zwei Radscheibenbremsen pro Radsatz, Mg-Bremsen


Jeder Wagen besitzt eine elektronische und pneumatische Bremssteuerung, die auf einer Bremstafel (Intelligente Bremstafel IBT) montiert ist. Bei den Bremsvorgängen unterscheidet man zwischen Betriebs- und Schnellbremsungen. Die Bremskraft lässt sich manuell (manuelle Vorgaben haben Priorität) über den Fahrbremsschalter oder über die automatische Fahr- und Bremssteuerung (AFB) vorgeben. Die Aufteilung der Bremskraft auf die einzelnen Bremsanlagen wird durch die Bremssteuerelektronik der Mikroprozessor-Führerbremsanlage (HSM-MEP) der Firma Knorr berechnet. Diese Führerbremsanlage ist über eine Buskoppelkarte mit dem MVB des Fahrzeuges verbunden.

Die Bremskraft wird wie folgt berechnet: Bei Betriebsbremsungen wird die generatorische Bremse eingesetzt. Bei nicht ausreichender Bremskraft werden zunächst die pneumatischen Scheibenbremsen der Laufradsätze und eventuell der Treibradsätze dazugeschaltet. Die pneumatische Radscheibenbremse wird bei geringen Geschwindigkeiten (kleiner als 40 km/h) ausgeschaltet, da mit der generatorischen Bremse bis an die Haftgrenze gebremst werden kann. Bei den Triebdrehgestellen DG 3 und DG 7 (605.1 und 605.5) erfolgt die Abschaltung bei 70 km/h, damit die Haftgrenze nicht überschritten wird. Findet eine Schnellbremsung aus über 50 km/h statt, so werden alle drei Bremssysteme gleichzeitig aktiviert, damit ein garantierter und schneller Stand erfolgt. Die Federspeicher werden per Tastendruck im Führerstand über ein so genanntes Magnetimpulsventil angelegt bzw. gelöst und können im Störungsfall auch mit der Hand notgelöst werden.