ICE S - die Ausstattung und die Drehgestelle

Wagenausstattung und Drehgestelle des ICE S

 

Der Mittelwagen 1 verfügte über 43 Sitzplätze 1. Klasse. Die Versuchsausrüstung setzte sich aus zwei Triebdrehgestellen mit achsreitendem Antrieb und Bogenzahnkupplung sowie einem Stromrichter zusammen. Die luftgestützte Klimaanlage, die übrigens aus dem Flugzeugbau stammt, fand erstmals beim ICE S Verwendung. Später auch beim ICE 3.

Ferner verfügte der Mittelwagen 1 über zwei Toiletten sowie eine Galley. Der Mittelwagen 2 war als Messraum für die DB-Messtechnik vorgesehen. Die Versuchsausrüstung setzte sich aus zwei Triebdrehgestellen mit voll-abgefedertem Hohlwellenantrieb sowie einem Stromrichter zusammen. Auf dem Dach wurden zwei funktionslose Mehrsystem-Stromabnehmer (unter anderem ein Stromabnehmer für das niederländische und belgische DC-Netz) montiert, die für Aeroakustik-Messungen dienten.

Der Messwagen verfügte über einen Messraum, einen Besprechungs-, Lager- sowie Arbeitsraum. Die Versuchsausrüstung setzte sich aus zwei Laufdrehgestellen mit Wirbelstrombremse, dem Haupttransformator, einem funktionierenden AC-Stromabnehmer sowie einer luftgestützten Klimaanlage zusammen.

Mittlerweile wurden einige Änderungen vorgenommen, nachdem der Zug eine Zeit lang abgestellt war. Eine auf dem Dach laufende Hochspannungsleitung verbindet beide Triebköpfe. Durch die geringe Zuglänge wäre es nicht möglich, den hinteren Stromabnehmer sicher an der Oberleitung zu halten. Es käme zu Schwingungen der Oberleitung. Daher soll die Dachleitung den hinteren Triebkopf mit Strom versorgen. Der Mittelwagen ist mit den Drehgestellen des ICE 3 ausgerüstet (siehe Foto rechts). Ein modifiziertes Messdrehgestell befindet sich in einem der Triebköpfe und dient auch der Fahrwegmessung. Über Lichtwellenleiter werden die gemessenen Daten in den Mittelwagen geleitet, wo ein Messcomputer die Werte aufzeichnet und anschließend verarbeitet.

Messdrehgestell am Mittelwagen, September 2006

Wie schon erwähnt, befindet sich auf dem Dach auch Kameras inklusive Beleuchtungsstrahler. Dadurch kann das Verhalten Stromabnehmer zur Oberleitung beobachtet werden. Weiterhin ist es möglich, den Stromabnehmer stromlos bis kurz unter die Oberleitung zu heben. Dadurch können aerodynamische Messungen durchgeführt werden.