ICE 2 - das Fahrgastinformationssystem

Das Fahrgastinformationssystem


Das FIS wurde vom ICE 1 übernommen und weiterentwickelt. Dem Reisenden steht nun eine Vielzahl von Informationen über den Zug und dessen Laufweg zur Verfügung.

Das System besteht aus:

  • Zuglaufschild an jeder Wagenseite (im Blindfenster neben den Eingangstüren) 
    Angezeigt werden die Zugnummer, Zugart, Wagennummer, Startbahnhof, evtl. der Zwischenbahnhof und der Zielbahnhof. Die Einstellung erfolgt bei der Zugbereitstellung mit Hilfe der Funkübertragung.

  • Zuglaufschild im Vorraum, Innen
    Angezeigt werden Zugnummer, Zugart und -name, Wagennummer, Laufweg, nächster Haltebahnhof mit Ausstiegsseite und fahrplanmäßiger Ankunft, aktuelle Uhrzeit und Geschwindigkeit. Elektroluminiszenz-Displays werden als Zuglaufschilder Außen eingesetzt und nach Ankunft im Zielbahnhof wird die Helligkeit zugunsten der Lebensdauer herabgesetzt. Die Bildwiederholfrequenz beträgt 70 MHz.

  • Deckengondeln im Fahrgastbereich
    Angezeigt werden hier in Farbe Werbungen über besondere Angebote sowie Informationen über den Zuglauf. Auch weitere Anzeigen sind hier möglich:

 

  • Informationsdisplays an den Großraumstirnwänden
    Angezeigt werden im 800 mm breiten Display Zugname und -nummer, Laufweg und Begrüßung, aktuelle Geschwindigkeit sowie weitere Informationen.

  • Durchsagen über Lautsprechersystem
    Im gesamten Zug sind Lautsprecher vorhanden, über die der Fahrgast unter anderem über Verspätungen informiert werden kann. Das Audioprogramm wird während einer Durchsage unterbrochen, damit gewährleistet ist, dass jeder Fahrgast informiert wird. Die Sprechstelle befindet sich jeweils am Wagenende 1 (im Vorraum) oder im Zugbegleiterabteil.

  • Audioprogramm am Sitzplatz (nach dem Redesign nicht mehr vorhanden!)
    Für Unterhaltung sorgte das bordeigene Audioprogramm mit einem Klassik-, zwei Pop- und Rockkanälen, einem Kinder- sowie einem Literaturkanal. Das Programm kann über das Audiomodul zwischen den Sitzplätzen individuell ausgewählt werden. Lautstärkeregler sowie eine Kopfhörerbuchse und eine LED waren dafür vorhanden.

  • Videoprogramm an den Reihensitzen in der 1. Klasse (nach dem Redesign nicht mehr vorhanden)
    Der gesamte Zug war für den Videoempfang ausgerüstet. Diese Grundausstattung umfasste die Einrichtung in der FIS-Zentrale. Zusätzlich war das Verteilsystem so vorbereitet, dass Deckenmonitore in der 2. Klasse angebracht werden können. Diese Monitore wurden beim Redesign auch realisiert. 

  • Personenrufsystem
    Um Rufsignale an Zugbegleiter senden zu können, wurde das Personenrufsystem eingeführt. Man unterscheidet zwischen den Signalisierungsarten Fahrgastserviceruf, Anrufbeantworter, Notbremse, Kollegenruf zur Sprechstelle und Notruf im Behinderten-WC. In jedem Halbzug sind 4 Personenrufempfänger vorhanden. Sie zeichnen sich durch einen geringen Stromverbrauch aus und zeigen im Textdisplay die Art und Herkunft des Rufes an. Für den einwandfreien Sendeablauf sind in jedem Wagen Stabantennen vorgesehen. Der Serviceruf in der 1. Klasse wird ebenfalls über das Personenrufsystem abgewickelt. So bekommt der zuständige Mitarbeiter des ICE-Teams den Serviceruf auf seinem Gerät angezeigt und kann die jeweilige Person rasch bedienen.

  • Elektronische Sitzplatzreservierung an der Gepäckablage
    Als sehr fortschrittlich erwies sich die elektronische Sitzplatzreservierung in den Fahrgastwagen. Die Zettel, die man von früher aus dem ICE 1 kennt, entfielen bei der Nachfolgegeneration. Die Funktionsweise ist relativ einfach. Eine Gruppe von bis zu 2x4 Displays wird über ein Steuergerät, welche sich leicht zugänglich in den Konsolen zwischen den Gepäckablagen befindet, angesteuert. Dieses Steuergerät ist über den FIS-Wagenbus mit dem Wagenrechner verbunden. Der Zugführer kann den Reservierungszustand leicht über den FIS-Zentralrechner abrufen. Reservierungsdaten werden vor der Bereitstellung des Zuges über ein Funksystem abgerufen. Im Notfall können Reservierungen noch über Diskette eingelesen werden. In der Sitzplatzreservierung wird die jeweils reservierte Strecke mit Start- und Endbahnhof angezeigt.

 

 

 

 

Das Fahrgastinformationssystem lässt sich bei Halbzügen problemlos durch die Verbindung der FIS-Zentralen über die Bugkupplung herstellen. Beim wagenübergreifenden Datenverkehr werden Lichtwellenleiter (LWL) eingesetzt. Wageninterner Datenverkehr wird über den FIS-Wagenbus geregelt. Dieser FIS-Wagenbus verbindet den FIS-Wagenrechner mit den Endgeräten.

Links im Bild die FIS-Zentrale im Zub-Abteil. Darunter noch zu sehen die Module für die Einspielung von Audio- und Videoprogrammen. Diese wurden beim Redesign auch mit ausgebaut.