ICE 1 - Konzept
Das Konzept des ICE 1
Während sich der InterCityExperimental (ICE/V) noch in der Bauphase befand, begannen 1984 die Projektierungsarbeiten für den neuen Serien-Triebzug ICE 1. Am 20. Januar 1986 wurde das Lastenheft veröffentlicht. Dieses Heft sah wesentliche Neuerungen gegenüber dem ICE V vor. Diese waren beispielsweise:
- Das neue Fahrgastinformationssystem (FIS)
- Breite und bequeme Einstiege
- Der Komfort sollte durch breitere Wagen erhöht werden
- Auslegung der Höchstgeschwindigkeit bis auf 250 km/h, bremstechnisch auch bis max. 280 km/h
- Hochwertige Innengestaltung mit verbesserter Schalldämmung und Klimaanlage
- Neues Gastronomiekonzept (BordRestaurant)
- Ein selbstständiges Fehlerdiagnosesystem (David)
- Erhöhung der Dauerleistung bei den Stromrichtern, Trafos, etc.
Aber auch die Wagenübergänge wurden gegenüber dem ICE/V deutlich verbessert. So entschloss man sich für Doppelwellenbälge, die technisch einfacher zu bedienen und günstiger in der Anschaffung sind. Zudem bieten diese Wellenbälge eine sichere Verbindung zwischen den einzelnen Wagen.
Das Lastenheft sah auch eine Erhöhung der Wagenhöhe vor. Deshalb musste das Design völlig geändert werden. Zwar blieb man bei dem Vorschlag, die Züge mit roten Streifen zu lackieren, aber besonders bei der Innengestaltung mussten neue Vorschläge her. Die Raumaufteilung musste neu konzipiert werden. Einerseits sollte der Komfort, andererseits die Gesamtsitzplatzanzahl gesteigert werden.
Nach verschiedenen Befragungen von Reisenden ergab sich, dass 1/3 Abteile, 1/3 Großraumwagen und 1/3 Vis-á-Vis-Sitzplätze bevorzugen. Dipl. Ing. Jens Peters stellte verschiedene Konzepte vor, so beispielsweise eine Dreiteilung des Fahrgastraumes in verschiedene Bereiche (Abteile, Großraum und Vis-á-Vis-Sitzplätze).
Das neue Gastronomiekonzept brachte zwei verschiedene Designvorschläge mit sich. Ein Vorschlag sah einen doppelstöckigen Servicewagen vor. Im Obergeschoss sollten 35 Sitzplätze 1. Klasse angeboten werden. Im Erdgeschoss hätten 30 Reisende Platz gefunden. Leider wurde dieses Konzept aufgrund des zu engen Platzbedarfes und der Aerodynamik fallen gelassen.
Man entschied sich für die heutige Lösung, dem Servicewagen mit Restaurant- und Bistroabteil, mit Zugküche und Galley-Einrichtung. Das BordRestaurant bietet 24, der Bordtreff 16 Sitzplätze.
Die Innengestaltung der Fahrgastwagen sollte eine angenehme Atmosphäre bieten können. Die 1. Klasse sollte demnach eine Rot-Blaue Farbgebung erhalten, die 2. Klasse dagegen eine Grün-Blaue Farbgestaltung. Letztendlich wurden diese Farbgebungen auch übernommen, aber durch das Redesign (Ende war 2008) ersetzt. Um dem Reisenden ein wohnliches Gefühl zu vermitteln, wurden zudem im gesamten Zug Teppichböden verlegt. Auf den Toiletten jeweils an den Wagenenden entschied man sich für einen hygienischen und leicht zu reinigenden Fußboden.