ICE V - das Bremssystem
Das Bremssystem im ICE V
Die Bremsanlage des ICE V besteht aus der elektrodynamischen Netzbremse, der linearen Wirbelstrombremse sowie der pneumatisch gesteuerten Scheibenbremse. Der ICE V war der weltweit erste Zug, der mit einer Wirbelstrombremse ausgestattet wurde!
Die Wirbelstrombremse, die viele Vorteile hat, besteht aus vielen Elektromagneten, die ca. 7 mm über dem Schienenkopf geführt werden. Dadurch entsteht eine sehr hohe Bremskraft. Sie arbeitet zudem verschleißfrei und lässt sich einwandfrei steuern. Gespeist wird sie über Transformator und Stromrichter aus der Zugsammelschiene. Deshalb ist die Wirbelstrombremse besonders als Not- und Betriebsbremse bei Hochgeschwindigkeitszügen einsetzbar. Aufgrund unbekannter Probleme fand die Wirbelstrombremse jedoch erst wieder beim ICE 3 Verwendung.
Auf jedem Laufradsatz sind zwei Wellenbremsscheiben für die pneumatische Bremse vorgesehen. Dieses Konzept wurde jedoch überarbeitet. Für die Bremsbeläge wurde eine Sintermetall-Lösung entwickelt.
Bei einer Bremsung wird zuerst die Netzbremse angesprochen. Bei steigender Bremsanforderung wird die Wirbelstrombremse zugeschaltet, eventuell wird diese durch die Scheibenbremse ergänzt. Im Notfall wird mit der Scheibenbremse und batteriegespeisten Wirbelstrombremse gearbeitet, da die Netzbremse infolge ihrer Fahrdrahtabhängigkeit ausfallgefährdet ist.
Die Fahrgastnotbremse wird elektrisch über eine Sicherheitsschleife ausgelöst. Der Triebfahrzeugführer ist somit in der Lage, in ungeeigneten Situationen die Bremse zu überbrücken, um an geeigneter Stelle anhalten zu können.
Das entwickelte Bremssystem erwies sich nach den Versuchsfahrten als sehr leistungsfähig. Auch die Lokführer schätzen dieses System, gerade bei Laubfall und nassen Schienen zeigte die Wirbelstrombremse eine gute Wirkung. Der Schnellbremsweg aus 200 km/h betrug somit 1.280 m, aus 300 km/h 3.190 m.