ICE V - die Wagenausstattung

Wagenausstattung

Das gesamte Design des ersten ICE, dem ICE V, wurde von Alexander Neumewarer aus München entwickelt.
Die Sichtfenster waren eine Neuentwicklung. Zwischen den zwei Glasscheiben befand sich Gas. Die äußere, 9 mm starke Glasscheibe bestand aus Verbundglas mit Zwischenbedampfung. Die innere Scheibe bestand aus Einscheiben-Sicherheitsglas. Zwei elektropneumatisch betätigte Schwenkschiebetüren der Firma Kiekert AG befinden sich jeweils bei den Wagenübergängen.

410a-innenEin wenig anders als bei den heutigen ICE-Generationen präsentiert sich die Aufteilung der Mittelwagen. Der Demowagen 1 (Apz, 810 001-8) verfügte über einen Großraum 1. Klasse mit insgesamt 28 Sitzplätzen (Anordnung 2+1). Außerdem verfügte dieser Wagen über eine Lounge. Diese Lounge war durch eine Glaswand mit Schiebetür vom Großraum getrennt und bietet Platz für 8 Fahrgäste. An beiden Wagenenden, jeweils im Vorraum, befinden sich Toiletten.

Der Demowagen 2 (ABpz, 810 002-6) unterteilte sich in zwei Bereiche, der 1. Klasse mit 18 Sitzplätzen und der 2. Klasse, die insgesamt über 27 Sitzplätze verfügte. In der 1. Klasse befand sich ein Konferenzraum mit 6 Sitzplätzen. Die 1. Klasse wird durch einem Zwischenraum, indem sich ein WC sowie einer Galley befand, von der zweiten Klasse getrennt. Die Sitzaufstellung in der 1. Klasse war 2+1, in der 1. Klasse 2+2, wobei hier zwei Vis-á-Vis-Gruppen zur Verfügung standen.

Die Sitzplätze stammen von der Firma Grammer, die Gestaltung der Sitze übernahm die amerikanische Firma DesignWorks. Schon bei den Sitzplätzen der 1. Klasse wurde eine Menge Technik eingebaut. Beispielsweise eine Reservierungsanzeige, Kopfhöreranschluss, ein Knopf für die Beleuchtung, ein Aschenbecher, etc. Die Sitze konnten um bis zu 38 Grad nach hinten geneigt werden. Außerdem befand sich ein Schwenktisch an der rechten Seite des Sitzes. Auch Videodisplays und Kartentelefone waren an manchen Sitzplätzen vorhanden. Die Sitzplätze der 2. Klasse präsentierten sich dagegen eher spartanisch. Die Sitze konnten beispielsweise nur bis zu 30 Grad nach hinten verstellt werden.

Der Messwagen des ICE V (810 003-4) war mitunter das Beste, was die DB zu bieten hatte. Im Messwagen kam vor allem die Mikroprozessortechnik der Firma MBB zum Einsatz. Die Messeinrichtung bestand aus den Bereichen Sicherheits-, Betriebs- und Untersuchungsmesstechnik mit insgesamt 600 Messgrößen. Dank dieser Daten konnte die nachfolgende ICE-Generation gut konzipiert und geplant werden.
Wie bereits beim Fahrgastinformationssystem erwähnt, wurde auf dem Dach des Messwagens eine Videokamera installiert. Diese Videokamera, die 200 Bilder in der Sekunde aufzeichnete, diente eigentlich der Überwachung des auf dem anderen Triebkopf befindlichen Stromabnehmers. Aber auch in der Video-Lounge des ICE V konnte man bei Messfahrten alles über diese Kamera beobachten.

Die Klimaanlage stammt von den Firmen LUWA und MBB. Der Demowagen 1 sowie der Messwagen verfügten über Luftbehandlungsgeräten im Dachbereich an den Wagenenden. Der Demowagen 2 verfügte über ein Luftbehandlungsgerät im Dachbereich in der Wagenmitte. Ein weiteres Sicherheitssystem stellten die automatischen Brandmelder im gesamten ICE V dar. Sie überwachten Fahrgast- und Vorräume, Toiletten, Schaltschränke sowie die Geräte in den Bodenwannen. Im Brandfall wurden die Klimalüfter abgeschaltet und die Schiebetüren an den Wagenübergängen verschlossen.
Einige Geräte, die für den Betrieb der Wagen erforderlich waren, sind unter anderem in den Toiletten untergebracht.

Auch beim ICE V wurde auf den Service im Zug viel Wert gelegt. So beispielsweise wurde beim ICE V ein umfangreiches Fahrgastinformationssystem installiert, über welches der Fahrgast viele Informationen akustisch sowie optisch angezeigt bekam. Dies geschah optisch durch Wagenlaufdisplays, die an alle drei Mittelwagen hinter dem Blindfenster jeweils beim Einstiegsbereich angebracht waren. Hier wurden die Zuggattung sowie die Zugnummer, Wagennummer, Zugname und der Laufweg angezeigt. Die Wagenlauf-Displays im Innenraum des ICE V befinden sich – wie bei den nachfolgenden Generationen, im Einstiegsbereich. Verschiedene Daten wie Zuggattung, Zugnummer, Wagennummer, Zugname und Laufweg wurden hier für den Kunden ersichtlich. Im Demowagen 1 befanden sich ferner Informationsdisplays in den Stegen zwischen den Gepäckfächern. Hier standen unter anderem Sitzplatzinformationen (Reservierungen), die aktuelle Geschwindigkeit oder die Soll- und Ist-Ankunftszeit sowie die nächsten Anschlüsse für den Kunden bereit.

Über den Zugbahnfunk konnte der Zugbegleiter die Fahrgäste informieren. Auch während dem Hörprogramm wurde der Fahrgast informiert. Da nur im Demowagen 1 die sog. Blaupunkt-Platzmodule eingerichtet wurden, wurden in den anderen Mittelwagen Lautsprecheranlagen installiert. Ferner gab es ein zuginternes BTX-Informationssystem. Weiterhin verfügte der ICE V über ein Rufsystem für Zugbegleiter sowie ein Wertkarten-Bord-Funktelefon. In der Lounge des ICE V konnten Video-Programme empfangen werden. Bei Testfahrten beispielsweise konnte die auf dem Triebkopf installierte Kamera zugeschaltet werden.