ICE T - die Kupplung und die Wagenübergänge

Kupplung und Wagenübergänge


Wagenübergänge
Die Übergänge zwischen den Wagen werden als Doppelwellenbälge (Faltbälge) bezeichnet und sind die der vorherigen ICE-Baureihen ähnlich. Sie sind einfach in der Bedienung und bieten eine sichere Verbindung der einzelnen Mittelwagen.

Die von der Firma Hübner entwickelten Übergänge für den Hochgeschwindigkeitsverkehr werden verschiedenen Ansprüchen gerecht. Sie sind auch nach langjährigem Einsatz Druckstabil, sie sind flexibel und erfüllen verschiedene Brandschutznormen (z. B. DIN 5510, BS 6853, ASTM). Der Wellenbalg ist aus hochwertigen Materialien hergestellt und mit besonderen Eigenschaften wie UV-Stabilität, Kälte- und Wärmebeständigkeit ausgestattet. Außerdem spielen hohe Reiß- und Abriebfestigkeit eine wichtige Rolle.

Die Übergänge werden mittels Anschraub- und Kuppelrahmen befestigt. Die Rahmen sind aus geschweißten und pulverbeschichteten Aluminiumprofilen. Der Anschraubrahmen ist direkt am Fahrzeug montiert. Der Kuppelrahmen ist durch eine Verriegelungseinheit mit einer Fahrzeugstirnwand oder mit einer zweiten Übergangshälfte gekuppelt. Damit das Kuppeln einfacher ist, ist am Kuppelrahmen ein Zentriersystem integriert. Es erleichtert somit den Vorgang und verringert die Montagezeiten. Somit ist auch ein schnelles Trennen und Kuppeln der Wagen möglich.

Weiterhin besteht der Übergang aus einer Gliederbrücke. Sie ermöglicht den Fahrgästen ein sicheres und komfortables Begehen des Übergangs, da sie alle Bewegungen der Wagen zueinander aufnimmt. Es entsteht somit kein Spalt oder eine sonstige Unterbrechung. Auch beim ICE T mit Neigetechnik ist die Gliederbrücke den größeren Neigungswinkeln angepasst.

Bei einer Wartung an der Kurzkupplung der Wagen kann die Gliederbrücke ganz einfach entriegelt und hochgeklappt werden.

Ein Blick unter die geöffnete Gliederbrücke zwischen zwei Mittelwagen. Gut zu erkennen ist die Kurzkupplung,
die die Mittelwagen untereinander verbindet und nur in einer Werkstatt getrennt werden kann


Kupplungen
Die automatische Kupplungen (Schaku) für die Mehrfachzugbildung befinden sich an den Wagenenden. Die automatischen Frontkupplungen sind mit den Kupplungen der ICE-Typen ab der Baureihe 403 kompatibel. Alle Kupplungen können pneumatisch vom Führerstand aus entkuppelt werden. Alle pneumatischen (HL/HBL) und elektrischen Leitungen (Steuer- und Busleitungen, etc.) sind nach dem Kuppelvorgang miteinander verbunden. Auch die Bugklappen werden pneumatisch über die Leittechnik gesteuert und betrieben. Kommt es einmal zu einem Ausfall des Bordnetzes, so wird die Bugklappensteuerung über die Batterie versorgt. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, die Bugklappen per Hand zu öffnen. Der Kupplungskopf der Scharfenbergkupplung ist außerdem beheizt, um den Kuppelvorgang bei Eis und Schnee nicht zu beeinträchtigen.

Kurzkupplungen verbinden die Mittelwagen miteinander. In diesen Kupplungen sind Anschlüsse für die Hauptluftbehälterleitung (HBL) und für die Hauptluftleitung (HL) integriert. Der 7-teilige ICE T kann so verändert werden, das er 8-teilig oder 6-teilig verkehrt. Diese Trennung der Wagen kann auch hier nur in den Werkstätten erfolgen.

Wie auch bei den anderen ICE-Typen verfügt auch der ICE T über eine Hilfskupplung, die zum Abschleppen dient. Diese Hilfskupplung kann mit etwas Kraftaufwand und zwei Lokführern im Bedarfsfall angebracht werden.


Automatische Schaku am 411