ICE 3 - Kupplungen und Wagenübergänge
Kupplung und Übergänge beim ICE 3
Die Endwagen des ICE 3 besitzen Scharfenberg-Kupplungen (Schaku). Diese Kupplungen ermöglichen ein selbsttätiges mechanisches Kuppeln. Dabei fährt ein Triebzug mit einer Geschwindigkeit zwischen 0,6 und 2 km/h auf den stehenden Triebzug auf. Sofort werden alle elektr. Busleitung sowie Hauptluft- und Hauptluftbehälterleitungen verbunden. Die Kupplung ist elektrisch beheizbar, um auch im Winter einen störungsfreien Betrieb zu ermöglichen.
Beim Kupplungsvorgang wird der Kupplungskopf etwa 20 cm durch eine pneumatische Steuerung nach vorne gefahren. Der Entkupplungsvorgang kann vom Führerstand aus getätigt werden und erfolgt elektropneumatisch. Bei einer Geschwindigkeit über 30 km/h werden alle nicht gekuppelten Kupplungen automatisch eingefahren und die Bugklappen verschlossen. Im Notfall können die Bugklappen und die Kupplung per Hand bedient werden.
Die Mittelwagen sind mit Kurzkupplungen (siehe Foto) verbunden und können nur in den Werken getrennt werden. Die Kurzkupplungen besitzen Luftleitungskupplungen und verbinden die HL und die HBL. Die Strom-, Steuer- und Busleitungen werden nicht mehr über die Kurzkupplungen miteinander verbunden, sondern werden separat von Wagen zu Wagen geführt (siehe Bild im Abschnitt "Übergänge").
Die Scharfenbergkupplung an der Spitze des 403, sie verbirgt sich hinter zwei Bugklappen
aus GfK und kann im Störungsfall manuell vom Lokführer geöffnet werden.
Übergänge
Der Übergang zwischen den Wagen erfolgt über einen nicht teilbaren Doppelwellenbalg und eine Gliederbrücke der Firma Hübner. Zwei Kuppelrahmen verbinden Innen- und Außenwellenbalg. Zur besseren Schallisolierung sind die beiden Wellenbälge nach außen gerichtet. Die Gliederbrücke ist am Wagenkasten verschraubt, die beiden vorderen Teile liegen lose sowohl am Wagenkasten als auch auf der Gliederbrücke auf. Diese Brücke gewährleistet einen ebenen Übergang zwischen Wagen und Gliederbrücke, auch bei Höhenbewegungen.
Ein Blick zwischen die Mittelwagen im 403, in der Mitte die Kurzkupplung zu sehen, die die Mittelwagen verbindet.
Kuppeln von 403 mit 402 und 411
Seit der Inbetriebnahme des ICE 2 erprobte die DB das Flügelkonzept. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Kuppeln der Züge in Hamm weitete man das Konzept aus. Die Bahn ließ dabei auch durch die Industrie prüfen, ob man ICE 2 mit ICE 3 kuppeln kann. Zwar besaßen beide Züge eine Scharfenbergkupplung. Man hätte beide Züge mechanisch kuppeln können, ebenso wie die HL und HBL. Jedoch war die Leittechnik beider Züge dermaßen unterschiedlich, das man sich etwas einfallen lassen musste. Die Industrie kam auf die Idee, eine Art "Umsetzer" in den ICE 2 einzubauen. Jedoch hätte dies rund 1 Million DM je Zug gekostet. Außerdem ist der ICE 2 nicht für den Einsatz auf der SFS Köln - Rhein/Main ausgelegt, sodass man von dieser Idee wieder abgewichen ist.
Das kuppeln von 403 mit 411 ist mechanisch jederzeit möglich. Eine Zeit lang funktionierte es sogar auch auf der elektronischen (leittechnischen) Ebene und 403 und 411 erkannten sich beide gegenseitig. Womöglich ist diese Funktion mit dem letzten Software-Update abgestellt worden.
Im Mai 2002 gab es in Wolfsburg dieses seltene Bild zu sehen. Ein 403 gekuppelt mit dem ICE S