Würzburg - Hannover: Streckenverlauf

Verlauf der NBS Hannover – Würzburg


Die Strecke beginnt im Hbf Hannover und verläuft bis Rethen (Leine) auf den Gleisen der Nord-Süd-Strecke. Durch ein Überwerfungsbauwerk führt die Strecke dann nach Westen. Über Brücken und Aufständerungen führt sie durch die Hochwassergebiete von Leine und Innerste. Nördlich von Barnten kreuzt sie die Nord-Süd-Strecke und verläuft nun östlich der N-S-Strecke. Bei Hildesheim-Sorsum verlässt sie die norddeutsche Tiefebene und führt durch den Hildesheimer Wald. Bei Sorsum wird die eingleisige Verbindungskurve (aus Hildesheim) in die NBS eingefädelt. Den Hildesheimer Wald durchquert die NBS durch drei aufeinanderfolge??snden Tunneln (Escherberg-, Eichenberg-, Eggeberg-Tunnel).

Anschließend wird sie durch das Tal geführt, vorbei an Sibbesse bis Bad Gandersheim. Südlich von Bad Gandersheim werden Mahlmilch-, Gande- und das Auetal überquert. Bei Northeim-Edesheim verläuft die Neubautrasse erneut in einem sehr spitzen Winkel über die Nord-Süd-Strecke und verläuft auf einer Länge von 25 km fast parallel zu ihr. Hier mussten außerdem fünf große Talbrücken und sechs Tunnel gebaut werden, um das Seenland (Northeimer Seenplatte) zu überwinden. Besonders erwähnenswert sind hier die 550 Meter lange Rhumebrücke bei Northeim sowie das verlegen der Leine. Sie wurde auf einer Länge von 3,8 km nämlich verlegt, um das zweimalige Kreuzen des Flusses mit der Neubaustrecke zu vermeiden.

Göttingen ist der erste Haltebahnhof auf der NBS. Die Strecke verläuft nun bis Kassel fast der Luftlinie. Aufgrund der schwierigen topografischen Verhältnisse waren hier sehr viele Tunnelbauten erforderlich. An 31 km Streckenlänge gibt es ca. 20 km Tunnellänge. Bei Rosdorf führt die NBS durch den 5 210 m langen Rauheberg-Tunnel. Bei Münden überquert die Strecke die 422 m lange und markante Werratalbrücke. Anschließend folgt der zweitlängste Tunnel der Strecke, der Mündener Tunnel mit einer Gesamtlänge von 10 514 Metern. 15 Kilometer verläuft die Strecke nun im Raum Kassel parallel zu den vorhandenen Gleisen. Dank dieser Bündelung wurde das Stadtgebiet nicht „zerschnitten“.

Ab Kassel verläuft die Strecke bis Fulda nahezu geradlinig. Sie führt auch vorbei an Körle, wo sich ein Überholungsbahnhof befindet. In dessen Nähe befindet sich die Mülmischtalbrücke, welche ähnlich der Fuldatalbrücke bei Altmorschen mit einem A-Block und sc??shönem Fachwerk gebaut wurde. Sie ist vom Bahnhof Körle übrigens sehr leicht zu finden. Zwischen Körle und Melsungen befinden sich zwei Tunnel mit einer Gesamtlänge von etwa 3 200 Meter (Hainbruch- und Kaiserau-Tunnel). Bei KM 155 befindet sich die bekannte Pfieffetalbrücke mit einer Länge von 812 m, gefolgt vom Wildsbergtunnel mit einer Länge von 2 708 m. Direkt danach folgt die schönste Talbrücke der Strecke, die Fuldatalbrücke. Sie hat eine Länge von 1 450 Meter. Sie ist zwischen Wildsbergtunnel und Sengebergtunnel (2 807 m) eingeschlossen und liegt nahe der Ortschaft Morschen-Heina. Bei der Ortschaft Kirchheim wurde ein weiterer Überholungsbahnhof angelegt. Hier befindet sich auch der 3 820 Meter lange Kirchheimtunnel und die markanteste Brücke der Strecke, die Wälsebachtalbrücke. Die längste Brücke liegt ebenfalls in diesem Abschnitt, nämlich bei Niederaula. Sie hat eine Länge von 1 628 m.

Als nächstes sei der Überholungsbahnhof Langenschwarz genannt. In diesem Abschnitt befindet sich die höchste Brücke der Neubaustrecke, die Rombachtalbrücke mit Meter Höhe. Durch den 7 375 Meter langen Dietershantunnel gelangt die Neubaustrecke von Norden kommend auf das Gebiet der Bischofsstadt Fulda. Bis zum Stadtteil Bronnzell im Süden der Stadt verlaufen neue und alte Strecken 8 km nebeneinander. Südlich der Stadt überquert die Strecke zum fünften und letzten Mal die Fulda und verlässt jenseits der südlichen Fliedetalbrücke den Bereich Mitte.

In der Nähe der Stadt Schlüchtern verläuft die Strecke durch den 10 780 Meter langen Landrückentunnel, der längste Tunnel Deutschlands. An der Grenze von Hessen zu Bayern wird der Überholungsbahnhof Mottgers durchfahren. Hier befinden sich noch einige Tunnel und Talbrücken, bevor der nächste Übf Bur??sgsinn durchkreuzt wird. Bei Gemünden (Main) befindet sich eine weitere schöne Brücke der Strecke, die Maintalbrücke Gemünden. Sie hat fast 800 Meter und wird gefolgt vom 5 528 Meter langen Mühlbergtunnel. Dieser führt noch einmal Bergauf zur Markheidenfelder Platte. Auf etwa 300 Meter Höhe wird eine nahezu „glatte“ Landschaft durchfahren, ebenso der Übf Rohrbach. Es folgen noch einige Tunnel und Talbrücken. Genannt sei die Bartelsgraben-Talbrücke bei Zellingen mit 1 166 Meter Länge, gefolgt von der Leinachtalbrücke bei Leinach mit 1 248 Metern Länge und die Maintalbrücke bei Veitshöchheim mit 1 290 Metern Länge. Nach weiteren zwei Tunneln und einer kleinen Talbrücke ist auch schon das Ende der Neubaustrecke, nämlich Würzburg Hbf, erreicht.

Die gestreckte Linienführung der 327 Kilometer langen Strecke von Hannover nach Würzburg durch topografisch schwieriges Land macht eine Vielzahl von großen Kunst- und Erdbauwerken erforderlich:

  • 77 Kilometer liegen auf einem Damm
  • 82 km im Einschnitt
  • 61 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 121 km
  • 294 Brücken mit einer Gesamtlänge von 30 Kilometer

Die hohen Anforderungen an die Ingenieurbaukunst führten zu einer ganzen Reihe von Innovationen. Besonders im Tunnel- und Brückenbau wurden völlig neue Maßstäbe gesetzt. Die besonderen Anforderungen aus dem Bereich des Landschafts- und Umweltschutzes führten zu besonderen Anstrengungen der Planer und zu einem schonenden Umgang mit der Natur.